Essen in Indien: Eine kulinarische Reise durch die Aromen des Subkontinents

Es gibt wenige Länder auf der Welt, die eine so reiche und vielfältige kulinarische Geschichte haben wie das Essen in Indien. Das Land, das sich über Tausende von Kilometern erstreckt und von schneebedeckten Bergen im Norden bis zu tropischen Küsten im Süden reicht, hat eine Esskultur, die so vielfältig ist wie seine Bevölkerung. Als leidenschaftlicher Esser und Indien-Liebhaber möchte ich euch auf eine Reise durch die Geschmäcker Indiens mitnehmen.

Die Vielfalt der Aromen

Essen in Indien ist nicht nur Curry. Das wäre so, als würde man die italienische Küche nur auf Pizza reduzieren. Jede Region, manchmal sogar jede Stadt in Indien, hat ihre eigenen Spezialitäten und Geschmacksrichtungen. Von den cremigen Butter-Hühnchengerichten des Punjabs bis zu den scharfen Fischcurrys von Kerala, die Vielfalt ist atemberaubend.

Curry: Das Herzstück der indischen Küche:

Wenn es ein Gericht gibt, das weltweit als Synonym für die indische Küche gilt, dann ist es das Curry. Aber was genau ist Curry? Und wie hat es sich zu einem solch globalen Phänomen entwickelt? Tauchen wir ein in die faszinierende Welt des indischen Currys.

Essen in Indien - Curry
Essen in Indien: Eine kulinarische Reise durch die Aromen des Subkontinents 5

Was ist Curry?

Das Wort “Curry” stammt von dem tamilischen Wort “kari”, was so viel wie “Soße” oder “Eintopf” bedeutet. Im Wesentlichen handelt es sich bei einem Curry um ein Gericht, das in einer würzigen Soße gekocht wird. Die Zutaten und Gewürze können je nach Region, Religion und individuellen Vorlieben variieren.

Die Vielfalt von Curry

In Indien gibt es nicht “das eine” Curry. Jede Region hat ihre eigene Interpretation und spezialisierte Currys:

  • Norden: Hier findet man oft cremige, reichhaltige Currys mit Tomaten, Zwiebeln und Milchprodukten wie Sahne oder Joghurt. Beispiele sind das Butter Chicken oder das Rogan Josh.
  • Westen: In Gebieten wie Gujarat sind die Currys oft etwas süßer und enthalten oft Kokosnuss. In Goa und Maharashtra findet man Fischcurrys mit tamarindbasierter Soße.
  • Osten: Fisch spielt eine große Rolle in Regionen wie Westbengalen. Ein Beispiel ist das Mustard Hilsa Curry.
  • Süden: In Südindien sind Currys oft mit Kokosmilch und Curryblättern zubereitet. Sambar und Rasam sind hier populäre Varianten.

Die Gewürze des Essen in Indien (Curry)

Das, was ein Curry wirklich ausmacht, sind die Gewürze. Zu den Grundgewürzen gehören Kurkuma, Kreuzkümmel, Koriander, Kardamom und viele andere. In Indien gibt es auch fertige Currypulvermischungen, bekannt als “Masalas”, die je nach Gericht variieren können.

Curry global

Die britische Kolonialzeit trug dazu bei, das Curry in andere Teile der Welt zu bringen, wobei es oft an den lokalen Geschmack angepasst wurde. So entstanden Varianten wie das britische “Chicken Tikka Masala” oder das japanische “Kare”.

Butter-Hühnchen aus Punjab: Ein kulinarisches Meisterwerk

Die reiche kulinarische Landschaft Indiens wird durch die Vielfalt seiner regionalen Gerichte geprägt. Eines dieser Gerichte, das weltweit Anerkennung gefunden hat, stammt aus dem Herzen von Punjab – das Butter-Hühnchen oder “Murgh Makhani”. Lasst uns auf eine köstliche Reise durch die Geschichte und den Geschmack dieses Punjabi-Klassikers gehen.

Geschichte und Ursprung

Die Geschichte des Butter-Hühnchens ist ebenso schmackhaft wie das Gericht selbst. Es wird oft erzählt, dass dieses Gericht in den 1950er Jahren in Delhi entstand, genauer gesagt im Restaurant „Moti Mahal“. Reste von Tandoori-Huhn – ein anderes ikonisches Gericht – wurden in einer Tomaten-Sahne-Soße mit Butter und Gewürzen gekocht, um sie wiederzubeleben. So wurde aus einer einfachen Notwendigkeit eines Tages ein weltbekanntes Gericht geboren.

Die Zubereitung

Das Geheimnis des Butter-Hühnchens liegt in seiner Zubereitung. Hier sind die Schlüsselelemente:

  • Das Huhn: Traditionell wird das Huhn zuerst mariniert, oft über Nacht, in einer Mischung aus Joghurt, Zitronensaft und einer Vielzahl von Gewürzen wie Kreuzkümmel, Koriander und Garam Masala. Danach wird es im Tandoor, einem tonnenförmigen Ofen, gegrillt bis es diese charakteristische rauchige Note bekommt.
  • Die Soße: Hier liegt das wahre Herz des Gerichts. Tomaten, Butter, Sahne und eine sorgfältig ausgewählte Mischung von Gewürzen werden zu einer reichhaltigen, cremigen Soße kombiniert. Das Ergebnis ist eine harmonische Verbindung von Säure, Süße, Würze und Cremigkeit.

Punjab und seine kulinarische Identität

Punjab, mit seinen fruchtbaren Böden und ausgedehnten Weizenfeldern, hat schon immer eine reiche kulinarische Tradition gehabt. Butter-Hühnchen, mit seiner satten, butterigen Soße, spiegelt den opulenten Charakter der Punjabi-Küche wider. In Kombination mit frisch gebackenem Naan-Brot oder Basmati-Reis ist es ein Gericht, das sowohl Herz als auch Seele wärmt.

Street Food: Ein Fest für die Sinne

Ein besonderes Highlight jeder Indien Reise und ein Hauptbestandteil des Essen in Indien ist das Street Food. Sei es Pani Puri in Mumbai, Samosas in Delhi oder Jalebi in Varanasi, das Essen auf den Straßen Indiens ist nicht nur lecker, sondern gibt einem auch einen authentischen Einblick in das Alltagsleben der Menschen.

Eine Tabelle der besten Street Food Rezepte Indiens :

Street FoodBeschreibungVegetarischRegion
Pani PuriKnusprige Teigbällchen, die mit einer Mischung aus würzigem Wasser, Tamarinde, Chili und Kartoffeln gefüllt sind.JaLandesweit, besonders in Mumbai
SamosasDreieckige Teigtaschen, gefüllt mit einer würzigen Kartoffel-Erbsen-Mischung.JaLandesweit
JalebiSpiralförmige Süßspeisen, die in Sirup getaucht werden, bis sie knusprig und süß sind.JaLandesweit, besonders im Norden
Vada PavIndischer “Burger” mit einer würzigen Kartoffel-Patty, eingelegt in einem Brötchen.JaMaharashtra, besonders in Mumbai
Bhel PuriPuffreis gemischt mit verschiedenen Chutneys, frischen Kräutern und Gemüse.JaMumbai, Westindien
MomosGedämpfte oder gebratene Teigtaschen gefüllt mit Gemüse oder Fleisch.NeinNordostindien, Delhi
Pav BhajiGemüsemischung, gekocht zu einer dicken, würzigen Curry-Konsistenz, serviert mit einem Brötchen.JaMumbai
DhoklaGedämpfter Kuchen aus fermentiertem Reis und Kichererbsenmehl, gewürzt mit Senfsamen und grünen Chilis.JaGujarat
KebabsGegrillte Fleischspieße, mariniert in verschiedenen Gewürzen.NeinNordindien, besonders in Lucknow
DosaDünne, knusprige Pfannkuchen aus fermentiertem Reis und Linsenteig, serviert mit verschiedenen Chutneys.JaSüdindien
ChaatVerschiedene Snacks, die aus knusprigen Teigstücken, Gewürzen und Chutneys bestehen.JaLandesweit
KachoriKnusprige Teigtaschen, gefüllt mit verschiedenen Füllungen, von Linsen bis hin zu Gewürzen.Meistens JaNordindien und Rajasthan
Chole BhatureKombination aus würzigen Kichererbsen und aufgeblasenem, frittiertem Brot.JaPunjab, Delhi
PohaFlaches Reisgericht, gekocht mit Kurkuma und Senfsamen, garniert mit frischen Kokosraspeln.JaMaharashtra, Madhya Pradesh
Roll ParathaFlaches Brot gefüllt mit verschiedenen Zutaten, von Gemüse bis Fleisch, gerollt und serviert.NeinNordindien, besonders in Kolkata
Eine ausführlichere Liste findest du hier : Indien Streetfood

Pani Puri – eines der Bekanntesten vegetarischen Streetfood Gerichte und der Streetstar des Essen in Indien !

Pani Puri
Essen in Indien: Eine kulinarische Reise durch die Aromen des Subkontinents 6

Vegetarische Paradiese

Das Essen in Indien ist ein Traum für Vegetarier. Dank der großen hinduistischen Bevölkerung, die oft auf Fleisch verzichtet, gibt es eine unendliche Vielfalt an vegetarischen Gerichten. Masoor Dal, Baingan Bharta oder Palak Paneer sind nur einige der Gerichte, die nicht nur Vegetariern das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen.

Mehr davon hier : Vegetarier in Indien


Masoor Dal: Das nahrhafte rote Linsen-Herz der indischen Küche

In der vielfältigen und reichen kulinarischen Landschaft Indiens spielt Dal, ein Eintopf aus Linsen, eine zentrale Rolle. Es gibt unzählige Varianten von Dal, doch eine der beliebtesten ist das Masoor Dal, zubereitet aus roten Linsen. Dieser herzhafte und nahrhafte Eintopf ist nicht nur ein Grundnahrungsmittel in vielen indischen Haushalten, sondern auch ein Beweis für die Einfachheit und den Reichtum der indischen Küche. Eine der bekanntesten Rezepte des Essen in Indien.

Masoor Dal
Essen in Indien: Eine kulinarische Reise durch die Aromen des Subkontinents 7

Geschichte und Bedeutung des Essen in Indien

Masoor Dal hat seine Wurzeln tief in der Geschichte des Subkontinents verankert. Linsen, insbesondere rote Linsen, sind seit Tausenden von Jahren ein wesentlicher Bestandteil der Ernährung in der Region. Sie bieten eine kostengünstige Proteinquelle, die leicht zugänglich und leicht zu kochen ist.

Die Zubereitung

Das Geheimnis des Masoor Dals liegt in seiner schlichten Zubereitung:

  • Einweichen: Die roten Linsen werden oft vor dem Kochen eingeweicht, um die Garzeit zu verkürzen und ihre Verdaulichkeit zu erhöhen.
  • Kochen: Die Linsen werden mit Wasser, Kurkuma und Salz gekocht, bis sie weich und breiig sind.
  • Tarka/Temperierung: Ein entscheidender Schritt beim Kochen von Masoor Dal ist die Temperierung, bei der Gewürze wie Kreuzkümmel, Knoblauch, Ingwer und manchmal Tomaten in Ghee oder Öl angebraten und dann in das gekochte Dal gegeben werden. Dies verleiht dem Dal sein charakteristisches Aroma und seine Würze.
  • Beilagen: Masoor Dal wird oft mit einem Spritzer Zitronensaft, frischem Koriander und eventuell einem Löffel Ghee serviert.

Nährwert und gesundheitliche Vorteile

Masoor Dal ist nicht nur lecker, sondern auch nahrhaft. Es ist reich an Proteinen, essentiellen Aminosäuren, Eisen, Kalium und Folsäure. Es ist auch eine gute Quelle für Ballaststoffe, die bei der Verdauung helfen und den Cholesterinspiegel senken können.

Gewürze: Das Herz des Essen in Indien

Was wäre die indische Küche ohne ihre Gewürze? Was wäre das Essin in Indien ohne Kardamom, Kurkuma, Kreuzkümmel und viele andere Gewürze sind es, die den Gerichten ihre einzigartigen Aromen verleihen. In den lokalen Märkten kann man oft diese Gewürze in ihrer rohen Form sehen und riechen, ein Erlebnis für sich.

GewürzHauptsächliche Verwendung
Kurkuma (Haldi)Verleiht Gerichten eine gelbe Farbe und ein erdiges Aroma. Häufig in Currys und Dals verwendet. Essen in Indien ist ohne Kurkuma nicht komplett.
Kreuzkümmel (Jeera)In ganzem Zustand oder gemahlen als Basis für viele indische Gerichte.
Senfsamen (Rai)Oft zum Anbraten oder in eingelegten Zubereitungen verwendet.
KoriandersamenGemahlen in Pulver oder in ganzem Zustand für Currys und Saucen.
Asafoetida (Hing)Ein stark riechendes Harz, das oft zu Dals oder anderen vegetarischen Gerichten hinzugefügt wird, um ein knoblauchartiges Aroma zu verleihen.
Kardamom (Elaichi)Verwendet in süßen und herzhaften Essen in Indien und sorgt für ein einzigartiges süßliches Aroma.
NelkenFür Biryanis, Tees (z.B. Masala Chai) und andere Gewürzmischungen.
ZimtIn vielen Essen in Indien sowohl in der süßen als auch in der herzhaften Küche verwendet.
Schwarzkümmel (Kalonji)Oft auf Brot gestreut oder in Gemüsegerichten verwendet.
Bockshornklee (Methi)Die Samen werden in vielen Gerichten verwendet, während die Blätter in Gemüsegerichten und Rotis verwendet werden.
ChilipulverVerleiht den Gerichten Schärfe und Farbe.
IngwerEin häufig verwendetes Gewürz in den meisten indischen Gerichten, sowohl in frischer als auch in pulverisierter Form.
KnoblauchEine häufige Zutat in vielen Rezepten, die dem Essen Geschmack und Tiefe verleiht.

Süßes zum Abschluss

Das Essen in Indien hat auch eine reiche Tradition an Desserts. Gulab Jamun, Rasgulla, Kaju Katli oder das erfrischende Kulfi sind nur einige der süßen Leckereien, die man probieren sollte. Nach dem Essen gibt es oft eine Schüssel mit

NachspeiseBeschreibung und Verwendung
Gulab JamunKleine Bällchen aus Milchpulver oder Khoya, die in Sirup getränkt sind. Ein populärer Nachtisch für viele Feste und Anlässe. Darf bei keinem größeren Essen in Indien als Nachtisch fehlen
JalebiSpiralförmige Sweets, die aus Weizenteig gemacht und in Sirup getränkt sind. Oft beim Frühstück oder als Dessert gegessen.
RasgullaWeiße, schwammige Bällchen aus Käse, die in Zuckerwasser eingeweicht sind. Ein Hauptnachtisch aus Westbengalen.
Kaju KatliEin Dessert aus Cashew-Nüssen und Zucker, oft in Diamantform geschnitten. Beliebt während Diwali und anderen Feierlichkeiten. Essen in Indien ist traumhaft. Genauso wie ein Kaju Kati nach dem Esse.
Besan LaddooKugelförmige Süßigkeiten aus Kichererbsenmehl, Zucker und Ghee. Häufig zu festlichen Anlässen zubereitet.
RasmalaiAus Quark hergestellte Bällchen, die in süßer, aromatisierter Milch serviert werden.
Samosa (süß)Normalerweise ein herzhafter Snack, aber es gibt auch süße Versionen gefüllt mit Nüssen und Trockenfrüchten.
PedaEin süßes, oft rund oder halbmondförmig, hergestellt aus Khoya oder Milchpulver. In verschiedenen Varianten in ganz Indien erhältlich.
ShrikhandEin cremiges Dessert aus Joghurt, Zucker und Kardamom. Oft mit Safran oder Früchten aromatisiert.
HalwaEin dichtes Dessert, das aus verschiedenen Zutaten hergestellt werden kann, z. B. Grieß, Möhren oder Linsen, und mit Ghee, Zucker und Trockenfrüchten zubereitet wird.

Jede indische Region hat ihre eigenen Spezialitäten und Variationen dieser Desserts. Sie spiegeln die reiche kulinarische Vielfalt des Landes wider und sind ein Muss für jeden, der die süßen Freuden Indiens entdecken möchte.

Leave a comment